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Drehpunkt 118

Die Schweizer Literaturzeitschrift
http://www.dreh-punkt.ch

  drehpunkt 118

Drehpunkt 118

Liebe Leserin, lieber Leser,

Ludwig Hohl (1904–1980) war schon zu seinen Lebzeiten eine Legende. Auch wer nicht zu seinen Lesern gehörte, hatte vom Sonderling schon gehört, der in einem Keller hause, seine Manuskripte an einer Wäscheleine aufhänge und mit der Pistole herumfuchtle. Jüngere Autoren unternahmen Wallfahrten zum genialischen Einsiedler. Ihre Versuche, Hohls literarische Bedeutung in Erinnerung zu rufen und die Legende zu entmy-stifizieren, machten den Autor engültig zur literarischen Figur, in der sich Dichtung und Wahrheit unauflöslich verwoben. Die Texte zweier Hohl-Reisender aus den sechziger Jahren sind in dieser Nummer abgedruckt: Sie stammen von Peter Bichsel und Jörg Steiner.

Wir wollten in Erfahrung bringen, wie Schreibende heute die Notizen, Hohls Hauptwerk, lesen oder wiederlesen. Lässt sich in irgendeiner Weise an Hohls Denken, an sein Schreiben anknüpfen – was davon kann heute noch berühren?
Die Frage legten wir einer Reihe von Autorinnen und Autoren vor. Interessant, dass mancher Beitrag wiederum Hohls Person thematisiert – nicht nur der Bericht Peter Friedlis, des Fotografen und Arztes, der an die Begegnung mit seinem Freund erinnert. An Hohls Schreiben anknüpfen? Dazu war der Autor ein allzu eigenwilliger Querdenker. »Die soziale Wirkung des Schriftstellers«, sagt er hellsichtig in einem der Texte, mit denen das Heft schliesst, »ist im allgemeinen gleich Null«. Indes zählt neben der sozialen Wirkung vor allem die literarische. Und die ist in seinem Fall bemerkenswert – nach wie vor sind Hohls Notizen hochgradige Anreger für Literatinnen und Leser.
Wir danken allen, die bei dieser Nummer mitgemacht haben, namentlich auch der Künstlerin Hanny Fries, der langjährigen Freundin Ludwig Hohls, für ihre Traumbilder und »Nachtfenster«, angeregt durch die Lektüre der Notizen.

Rudolf Bussmann und Martin Zingg

 

   Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Über dieses Heft
Martin Zingg: Fisimatenten
Ludwig Hohl
Michel Mettler: Zwischen den Etagen
Emil Zopfi: Dem Gefängnis entrinnen
Anna Felder: Am „Drehpunkt des Bewusstseins“ bei Ludwig Hohl
Felix Philipp Ingold: Schuften und Schürfen
Dieter Zwicky: Erlösung oder Sehnsucht
Johannes Beringer: Vom Schreiben. Über Ludwig Hohl
Antonin Moeri: Hohl und die Geduld
Jürg Laederach: Notiz zu den Notizen
Claudia Storz: Hommage an Ludwig Hohl
Peter Friedli: Der Einzelgänger von Genf
Jörg Steiner: Spinnen am Abend, erhaltend und labend
Peter Bichsel: Der grosse Untalentierte
Zu drei Texten Ludwig Hohls
Ludwig Hohl: Das Engagement des Schriftstellers
Ludwig Hohl: Die soziale Wirkung des Schriftstellers
Ludwig Hohl: Die drei grossen Irrlehren

Besprechungen und Hinweise
Christoph Wegmann über Pedro Lenz
Werner Morlang über Elisabeth Aman
Elsbeth Pulver über Hugo Marti
Martin Zingg über Sylvia Steiner
Markus Bundi über Kurt Aebli
Rudolf Bussmann über Peter Weibel
Martin Zingg über Ludwig Hohl
Neuerscheinungen von Schweizer Autorinnen und Autoren
Die Autorinnen und Autoren

 

Mehr zu dieser Nummer (z.B. Auszüge) ist auf dem website www.dreh-punkt.ch zu finden.

 

Page créée le: 09.12.08
Dernière mise à jour le 09.12.08

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