"Das Pferd nämlich ist ein abstraktes,
aber trotzdem braunes, das über dem weißen
Esstisch hängt, in einem schlichten silbernen
Rahmen, wo es eigentlich glücklich scheint.
Es hätte zwar bestimmt gerne gewiehert, aber
das geht nicht, wir dürfen ja auch nicht
schmatzen beim Essen." Sehr korrekt, ja bisweilen
pedantisch geht es zu im Debütroman des jungen
Schweizers Andreas Münzner. Mit feinem Sinn
für das Komische, das in absoluten Erziehungsprinzipien
steckt, lässt Münzner kindliche Perspektive
und Erwachsenenlogik aufeinanderprallen.
Hier findet Münzner zu einsamen Höhen,
Ausblicke auf literarische Viertausender mindestens.
[...] Ganz fein ist das Satz für Satz entwickelt.
Ein beachtliches Kunststück.
Die Zeit
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