|  Zwei Geschwister haben sich eine zauberhafte eigene Welt geschaffen.   Tage- und nächtelang spielen sie am Mondsee, aus dem sie geboren zu sein   glauben, sprechen Rosam , ihre eigene Sprache. Als die Geburt eines   Geschwisterchens ihre Zweisamkeit zu zerstören droht, fassen sie einen   ungeheuren Plan. Mit leisem Unbehagen beobachtet eine Frau während der   Sommerferien in Südfrankreich die Annäherung zwischen ihrem Bruder und   ihrer Freundin. Als der Bruder beinahe ertrinkt, erinnert sie das Blau   des sommerlichen Himmels an die Farbe des Kupfersulfats, mit dem sie   sich als Kind das Leben nehmen wollte. Eine junge Frau wandert nach   Manchester aus, wartet mit ihrer russischen Mitbewohnerin auf eine   bessere Zukunft und begegnet einer Frau, die sie nicht vergessen kann.   Die Sehnsucht nach ihr führt sie fast bis an das weiße Meer. Gemeinsam   mit dem Bruder ihres lustigen Freundes versucht eine Frau die Wahrheit   über dessen Suizid zu ergründen. Doch die Erinnerungen verschwimmen, der   Freund wird zum unscharfen Schattenbild, während der Bruder ihr   plötzlich befremdlich nah ist. Stefanie Sourliers Erzählungen sind   von einer einzigartigen flirrenden Schönheit. Ihre Abgründe geben sie   nur allmählich preis. Geheimnisvoll und doch klar, fragil und   feingewoben, erzeugen sie eine Sogkraft, die den Leser bis zu letzten   Seite nicht mehr loslässt. In zarten, enigmatischen Bildern erzählt   Stefanie Sourlier vom Leben ihrer Figuren, ein Leben, das unter Wasser   zu spielen scheint, still, geheimnisvoll und voller verborgener   Beziehungen, die aus der Tiefe das Handeln der Menschen bestimmen.
 Das weisse Meer. Erzählungen. Frankfurter Verlagsanstalt, Frankfurt 2011. 170 Seiten.   Page créée le 14.07.11Dernière mise à jour le  
                    14.07.11
 
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