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Thomas Hürlimann
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Notice biographique - Bibliographie - Articles - Dämmerschoppen

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Rubrique Livres du mois
Mademoiselle Stark
Vierzig Rosen


  Notice biographique

Thomas Hürlimann, geboren am 21. Dezember 1950 in Zug, lebt als Schriftsteller in Wilerzell bei Einsiedeln. Er besuchte die Stiftschule Einsiedeln und studierte danach in Zürich und an der FU Berlin Philosophie. Ab 1974 in Berlin Kreuzberg wohnhaft, arbeitete Hürlimann zwischen 1982 und 1985 als Regieassistent und Produktionsdramaturg am Berliner Schiller-Theater.

Als Autor debütierte er 1981 mit dem Erzählband "Die Tessinerin", für den ihm der Aspekte-Literaturpreis und ein Jahr später der Rauriser Literaturpreis (1982) verliehen wurde. Insbesondere die grossartige Gestaltung einer existentiellen Grenzerfahrung sowie die sprachliche Strenge, die durch wohlgesetzte Helvetismen aufgelockert wird, überzeugte die Kritik. Die Themen dieses Band kehrten variiert in den nachfolgenden Werken wieder. Mit Erfolg wurden die Stücke "Grossvater und Halbbruder" (Zürcher Schauspielhaus, 1981) und "Stichtag" (Düsseldorf, Stuttgart 1984) aufgeführt. Beleuchtet jenes erstmals die Haltung der Schweiz im Zweiten Weltkrieg, erzählt die Geschichte eines Sterbenden. "Stirbt ein Mensch - stirbt die ganze Welt - das ist alles." Diese zwei Themen stehen auch in den folgenden Werken im Zentrum: in der meisterhaften Novelle "Das Gartenhaus" (1989), der schillernden Komödie "Der letzte Gast" (1990) und dem entlarvenden Stück "Der Gesandte" (1991). Einen Abstecher ins Heimatliche unternahm das Drehbuch zu Markus Imhoofs Filmdrama "Der Berg" (1990) sowie die "Innerschweizer Trilogie" (1991) mit der Komödie "De Franzos im Ybrig", der Keller-Novelle "Der Dämmerschoppen" sowie der Inglin-Adaption "Claus Lymbacher". Launige Kurzgeschichten aus der Vorstadt umfasste dagegen die Sammlung "Satellitenstadt" (1992). Das Stück "Carleton" (1996) sowie der historische schweizerische Bilderbogen "Das Lied der Heimat" (1998) haben die dramaturgische Kraft Hürlimanns neuerlich bestätigt. Nicht zuletzt deshalb wird mit grossen Erwartungen für diesen Herbst sein erster Roman "Der grosse Kater" erwartet.

 

  Bibliographie

Die Tessinerin, Erzählungen, Ammann, Zürich 1981.
 
Grossvater und Halbbruder, ein Theaterstück, Ammann, Zürich, 1981.
 
Stichtag, Theaterstück, Schauspielhaus, Zürich, 1985.
 
La Ticinese, trad. di Giovanna Antolini, Marcos y Marcos, Milano, 1988 (auch: Lugano, Casagrande 1988).
 
Der letzte Gast, Stück, Ammann, Zürich, 1990.
 
Grand-père et le demi-frère, adapt. française par Gilbert Musy, Editions d'En bas, Lausanne, 1990 (orig. Grossvater und Halbbruder).
 
Der Gesandte, Stück, Ammann, Zürich, 1991.
 
Innerschweizer Trilogie, Ammann, Zürich, 1991.
 
Die Satellitenstadt, Geschichten, Ammann, Zürich, 1992.
 
De Franzos im Ybrig, Komödie, Ammann, Zürich, 1992.
 
Le pavillon du jardin, nouvelle, trad. par Jeanne Étoré, Gallimard, Paris, 1992
(orig. Das Gartenhaus).
 
Güdelmäntig, ein Stück, Ammann, Zürich, 1993.
 
L'ambassadeur, trad. par Gilbert Musy , Editions D'En bas, Lausanne, 1993 (orig. Der Gesandte).
 
La cité satellite, histoires, trad. par Gilbert Musy, Editions D'En bas, Lausanne, 1994.
 
Carleton , ein Stück, Ammann, Zürich, 1996.
 
Das Holztheater, Aufsätze, Ammann, Zürich, 1996.
 
Napoléon chez les Waldstaetten, comédie, adapt. française par Gilbert Musy, Editions D'En bas, Lausanne, 1996
(orig. Der Franzos im Ybrig).
 
La tessinoise, nouvelles, trad. par Martine Magnaridès, Editions de l'Aire, Vevey 1997.
 
Das Lied der Heimat, (Ammann, 1997) Fischer-Taschenbuch-Verlag, 1998
 
Das Einsiedler Welttheater, nach Calderon de la Barca, Ammann, Zürich, 2000 - 2007
 
Der grosse Kater, Roman, (Ammann, 1998) Fischer-Taschenbuch-Verlag, 2000
 
Das Gartenhaus, Novelle, (Ammann, 1989) Ammann, 2001
 
Himmelsöhi, hilf! : über die Schweiz und andere Nester, Ammann, 2002
 
Signorina Stark, trad. di Emilio Picco, Marcos y Marcos, 2002
 
Fräulein Stark : Novelle, Fischer-Taschenbuch-Verlag, 2003
 
Lymbacher : Komödie nach Inglin : Materialien zur Uraufführung der Theatergruppe Chärnehus im Rossstallhof des Klosters Kulturverein Chärnehus Einsiedeln, 2003
 
Mademoiselle Stark, trad. de l'allemand par Colette Kowalski, Editions du Seuil, 2004 - Carmel, 2009
 
Vierzig Rosen. Roman. Ammann Verlag, Zürich 2006. - Fischer-Taschenbuch-Verlag, 2008
 
Das Gartenhaus, Tamedia AG, 2006 - Carmel, 2009
 
Der Sprung in den Papierkorb : Geschichten, Gedanken und Notizen am Rand, Ammann, 2008
 
Dämmerschoppen : Geschichten aus 30 Jahren, Ammann, 2009

 

  Articles

 

 

  Dämmerschoppen

Thomas Hürlimann - Dämmerschoppen

Die in diesem Band versammelten Geschichten und Novellen zeigen den Erzähler Thomas Hürlimann auf der Höhe seines Könnens. In der Titel-Erzählung sitzt der alte Gottfried Keller auf einer Hotel-Terasse über dem Vierwaldstätter-See bei einem Dämmerschoppen. Als auf einmal die Höhenfeuer zu lodern beginnen, will er von einem hochnäsigen Oberkellner wissen, was das Land zu feiern habe. Den siebzigsten Geburtstag eines abgetakelten Dichters, anwortet der Ober. In anderen Erzählungen erfahren wir, wie Thomas Bernhard und Rolf Hochhuth während einer Bahnfahrt den Plan fassen, miteinander ein Theater zu bauen. Oder wie der nimmermüde Goethe unter dem staunenden Blick seines Schreibers und Kofferträgers Frunz die Schweiz vermißt. Und wie die schöne Serviertochter Lo im Urner Trachtenrock mit der sinkenden Titanic untergeht. Hürlimanns Meisterstücke verschweigen die Katastrophen und Tücken der Welt keineswegs, doch tauchen sie die Menschen und die Natur in ein mildes, versöhnliches Abendlicht.

Thomas Hürlimann wurde am 21. Dezember 1950 in Zug geboren. Er besuchte die Primarschule in Zug und die Stiftsschule in Einsiedeln. Nach der Reifeprüfung studierte er Philosophie an der Universität Zürich und der Freien Universität Berlin. Dieses Studium brach er 1974 ab und ließ sich als freier Schriftsteller in Berlin-Kreuzberg nieder. Von 1982 bis 1985 war er Regieassistent und Dramaturg am Berliner Schillertheater. 1985 kehrte er in die Schweiz zurück. Seit 2000 ist er Dozent am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Für sein umfangreiches dramatisches und erzählerisches Werk wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter 2002 mit dem Lion-Feuchtwanger-Preis und 2007 mit dem von der VGH-Stiftung ausgelobten Preis der LiteraTour Nord. 2008 erhielt Thomas Hürlimann den Caroline-Schlegel-Preis der Stadt Jena.

Thomas Hürlimann, Dämmerschoppen : Geschichten aus 30 Jahren, Ammann, 2009

 

Page créée le 01.08.98
Dernière mise à jour le 19.02.10

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