Wir meinen Fontanes "Effi Briest", Kafkas "Process" oder Musils "Mann ohne Eigenschaften" zu kennen. Doch ihre Übersetzungen ins Englische oder Französische rücken sie in ein neues Licht. Weil sie das Original "anders lesen", können wir es auch anders lesen. Die Übersetzungen entfalten seinen Sinn, statt ihn - wie es der Gemeinplatz will - zu reduzieren. In der aktuellen Übersetzungsdebatte bezieht Peter Utz damit eine neue Position: Die Übersetzer sind sinnstiftende Leser, die uns unerwartete Blicke auf die eigene Literatur eröffnen.
Peter Utz, Anders gesagt – autrement dit – in other words. Übersetzt gelesen: Hoffmann, Fontane, Kafka, Musil (Munich: Hanser 2007) |